Zukunft ist wählbar
Sehr geehrte Damen und Herren, meine lieben Freundinnen und Freunde,
Mein politischer Schwerpunkt ist die Gesundheitspolitik. Gerade jetzt ist das ein ganz wichtiges Thema. Corona liegt nicht hinter uns, sondern vor uns. Auch wenn wir vergleichsweise gute Zahlen in Rheinland-Pfalz haben, wird uns das Problem durch unsere globale Vernetzung wieder einholen. Als Tourismus-Bundesland können wir uns nicht abschotten oder selbst in Quarantäne setzen. Wir müssen lernen, mit dem Virus umzugehen und dürfen nicht so tun als gäbe es ihn nicht. Wir brauchen intelligente Lösungen dazu, z.B. nicht flächendeckender Lockdown, sondern gezielte Schließung von Betrieben, die die Vorschriften nicht einhalten. Wir müssen die Probleme angehen und dürfen sie nicht verleugnen. Nicht Lockerung an Lockerung, sondern gezielte Bekämpfung. Als zweiten Schwerpunkt habe ich den Bereich „Freizeit und Tourismus“. Ich stehe seit Jahren für einen sanften Tourismus, weg vom Ballermann, hin zum Aktiv-Urlaub für junge Familien. Wir spüren gerade, dass bereits ein Wandel zu verzeichnen ist. Soviel Fahrräder haben wir im Freizeitleben selten gesehen. Ähnlich verhält es sich mit den Kindern, die bisher eher ungewollte Gäste waren. Gerade in den Ferienwohnungen können die neuen Abstandsbedingungen optimal eingehalten werden und bieten Sicherheit. Diese Art von Tourismus sollten wir fördern. In der Quarantänezeit dachten wir noch, dass das nie mehr kommen wird. Jetzt haben wir es, und jetzt sollten wir pfleglich damit umgehen, wenn wir nicht alles gefährden wollen. Um zu sehen, wie wir es nicht machen sollen, müssen wir nur nach USA oder Brasilien schauen. Da läuft vieles ganz schief. Da dürfen wir nicht tatenlos zusehen, sondern hier sollten wir zeigen, dass wir die Probleme besser lösen können. In der jetzigen Krise liegt gerade für den Tourismus eine Chance, da gerade jetzt die Änderungsbereitschaft zu verzeichnen ist. Hätte es die Quarantänezeit nicht gegeben, wäre kaum einer bereit gewesen, die notwendigen Änderungen zuzulassen.
Natürlich treiben mich auch die wirtschaftlichen und finanziellen Belange um. Durch Corona ergeben sich ungeahnte Ausfälle an Steuereinnahmen, die auf der Ausgabenseite kaum Berücksichtigung finden. Würden Nachtragshaushalte erstellt, würden wir erkennen, um welche Ausfälle es geht. Augen-zu-und-durch! ist hier die falsche Taktik und wird mit einem bösen Erwachen enden, spätestens für die nächsten Generationen. Das ist so wie mit dem verleugneten Klimawandel, der in der jetzigen Zeit schon fast vergessen wird. Das Ausstreuen von Geld im Gießkannenprinzip ist Augenwischerei im wahrsten Sinne des Wortes. Was wir brauchen, ist eine gezielte Unterstützung und Förderungen von Wirtschaftszweigen, die uns aus der derzeitigen Krise heraushelfen können. Es nutzt nichts, darauf zu warten, dass alles wieder so werden soll wie vorher. Die Zielrichtung ist eine andere: Hin zu sicheren Arbeits- und Bildungsbedingungen, die die Gesundheit erhalten und ein finanzielles Auskommen der Familien sichern. Hin zu sicheren Begegnungen, die Ansteckungsgefahren weitgehend ausschließen. Hin zur gesundheitlichen Aufklärung, weg von Verschwörungstheorien. Es heißt die Politik orientiere sich derzeit an der Wissenschaft. Das mag sein. Aber beim Klimawandel sind die jahrelangen wissenschaftlichen Warnungen ausgeblendet worden. Auch das sollte sich endlich ändern.
Das Wort Krise ist zur Zeit in aller Munde. Ich hatte mal gehört, die Chinesen hätten für die Wörter Krise und Chance nur ein Schriftzeichen. Genau genommen ist es so. Das Schriftzeichen für Krise besteht aus zwei Silben. Die erste Silbe steht für „Gefahr“ und die zweite Silbe für „Gelegenheit“. Das müssen wir jetzt nur auf unsere Krisen anwenden. Die Größte ist die aktuelle Pandemie. Was sind die Chancen? Sie liegen auf der Hand. Während dem Lockdown riefen mich meine Kinder aus Frankfurt an und meinten: „Papa, die Luft ist hier schon viel besser. Wir können auch den Feldberg wieder sehen. Und die Ruhe ….“
Kein Wunder bis dahin, hatte die Flughafen AG damit angegeben, dass in Frankfurt pro Minute ein Flugzeug ankommt und folglich auch eins abfliegt. Vom Autoverkehr ganz zu schweigen. Durch die Krise sind jetzt auf einmal Ziele in eine Nähe gerückt, die wir eigentlich schon abgeschrieben hatten. Was ist denn aus den Leuten geworden, die bisher in den Flugzeugen gesessen haben. Die wollen jetzt plötzlich alle Urlaub in Rheinland-Pfalz machen. Wer hätte das gedacht, dass wir mal dahin kommen?
Ein weiterer Punkt ist die Wachstumsgläubigkeit. Es wurde gepredigt, die wirtschaftlichen Probleme könnten nur durch weiteres Wachstums gelöst werden. Das Gegenteil ist der Fall. Es musste erst mal schlimm kommen, damit ein Umdenken beginnen kann.
Und dann die Friedenspolitik: Wir haben keinen Ost-West-Konflikt. Trump „bestraft“ uns mit Truppenabzug, weil wir bei Putin Gas kaufen. Da sage ich nur „Weiter so!“
Wir haben einen ganz neuen gemeinsamen Feind, den wir mit Atombomben nicht besiegen können.
In diesem Sinne bitte ich um Ihre/Eure Stimme
mit umweltfreundlichen grünen Grüßen
Heinz Bremm
Zu meiner bisherigen politischen und beruflichen Vita:
Mitgliedschaft der Grünen ab 1983
Ausschussarbeit in der Stadt Cochem seit 1989
ab 1991 Fraktionsvorsitzender im Stadtrat
1992 bis 1995 Geschäftsführender Sprecher des Kreisverbandes Cochem-Zell
1994 Direktkandidat und Platz 10 auf der Landesliste für den Deutschen Bundestag
1994 Bürgermeisterkandidat für die Stadt Cochem, Ergebnis über 15 %
seit Juni 2019 Beigeordneter der Stadt Cochem und der Verbandsgemeinde Cochem
Lehrberuf und langjährige Praxis als Kaufmann im Groß- und Außenhandel, zuletzt bei der Firma Samsung in Schwalbach
Studium der Psychologie in Frankfurt und Pädagogik in Mainz
als Diplom-Psychologe Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Internationale Forschung (DIPF) in Frankfurt
12 Jahre Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Infektiologie der Uniklinik Frankfurt am Main
seit 2002 Psychologischer Dienst in der Klinik für Psychosomatische Medizin in Manderscheid, zuletzt als Leitender Psychologe eines interdisziplinären Teams, bestehend aus ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten, Spezialtherapeuten, Sozialpädagogen, Physiotherapeuten und Pflegekräften
Ausbildung am Saarländischen Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie (SIPP)