Gut besuchte Veranstaltung der Grünen

Burkhard Karrenbrock, Spitzenkandidat der Kreistagsfraktion und Prof. Dr. Armin Grau

Für vergangenen Freitag hatten die Kreisgrünen Prof. Dr. Armin Grau, Mitglied im Deutschen Bundestag, u.a. Obmann und Mitglied im Gesundheitsausschuss, zum Thema ‚Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum‘ nach Kaisersesch ins MGH eingeladen.

„Fachkräftemangel, schließende Arztpraxen ohne Nachfolge, fehlende Fachärzte und Krankenhäuser, die ums Überleben kämpfen, auch hier bei uns in Cochem-Zell, sind das die Themen, die uns immer wieder Sorgen bereiten‘, so Ingrid Bäumler, Vorstandsmitglied der Cochem-Zeller Grünen. Weiter führt sie aus, es gäbe immer wieder gute Ansätze in den Kommunen und beim Kreis, um die ärztliche Versorgung zu gewährleisten, aber ausreichend seien sie nicht, und eigentlich zähle die Problembehebung derzeit auch noch nicht zu deren Aufgaben.

Grau stellte die aktuell in Vorbereitung befindliche Krankenhausreform und die Reformen zur ambulanten Versorgung vor. Er ging dabei auch ausführlich auf die Situation im Kreis Cochem-Zell ein: Aktuell seien im Mittelbereich Cochem 4,75 Hausarztsitze, 1 HNO- und 2 Kinder- und Jugendarztsitze unbesetzt.

 „Die Krankenhausreform ist dringend erforderlich zur Sicherung der Versorgung gerade im ländlichen Raum. Die finanzielle Situation der Hospitäler wird vor allem durch die von der Patientenzahl unabhängigen Vorhaltebudgets verbessert. Auch die Umwandlung von Krankenhäusern in sektorübergreifende Versorgungszentren eröffnet gute neue Möglichkeiten gerade auf dem Lande. Für Kommunen werden wir die Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) erleichtern, das ist eine wichtige Option“, so Grau.

Auf die Frage, wie der Erhalt der Krankenhausstandorte und damit die stationäre Versorgung im Kreis zu gewährleisten sei, erwidert Grau:

„Für uns Grüne ist zentral, dass die Qualität der Versorgung gestärkt werden muss und gleichzeitig eine flächendeckende Versorgung gewährleistet ist. Die Patientinnen und Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass sie nur in Häusern versorgt werden, die die nötigen Qualitätsanforderungen auch tatsächlich erfüllen. Patientinnen und Patienten benötigen das richtige Krankenhaus, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gleichzeitig braucht das Personal in den Krankenhäusern einen Ausweg aus dem ökonomischen Hamsterrad der Fallpauschalen. Nötig ist dafür eine verlässliche Finanzierung der Häuser, auch in der Grundversorgung. Zugleich braucht es Anreize für eine bessere Vernetzung der Versorgung auch über die Sektorengrenzen (ambulant/stationär) hinweg.“

Die sehr interessierten Besucher dankten Herrn Prof. Grau für die ausführliche Berichterstattung und die Zeit, die er sich zur Beantwortung der vielen Fragen genommen hat. „Jetzt hoffen wir nur, dass die Reform auch zügig umgesetzt wird“, so Joscha Pullich, Kreissprecher, der sich dem Dank der BürgerInnen anschloss.