Grundschulen im Dorf sollten so lang wie möglich erhalten werden

Man sollte den Kindern die Grundschule im Dorf so lang wie möglich erhalten. Schulstandorte, die immer weiter auseinander liegen, können nicht unser Ziel sein. Eine Fahrzeit von 60 Minuten pro Tag für Grundschulkinder ist viel zu hoch angesetzt. Rechnet man die Fahrzeit für Grundschulkinder für eine Woche zusammen, kommt man auf fünf Stunden Fahrzeit pro Woche. Das ist viel zu lange.

Grundschulkinder sollen einen überschaubaren, bekannten Schulweg haben. Grundschulkinder sollten weniger im Bus sitzen und sich mehr bewegen können. Erstklässler, die mit der Bahn oder in überfüllten Bussen fahren müssen, um in die Schule zu kommen, sollten wir verhindern, wo wir es verhindern können. Die Schulsituation der Kinder im ländlichen Raum sollte positiv verbessert und weiterentwickeln werden und nicht von Kürzungen und Schließungen geprägt sein. Solange die Dörfer und die Eltern für ihre Kinder die Schule betreiben wollen, solange sollten auch das Land, der Kreis und die Verbandsgemeinde dies unterstützen.

Wir müssen die Rahmenbedingungen für die kleinen Schulen ändern, denn einige Probleme sind hausgemacht. Zum Beispiel die Verteilung des Lehrpersonals, Einrichtung einer Nachmittagsbetreung oder benötigte Förderlehrer. Es gibt Fälle, wo im Krankheitsfall des Lehrers die Eltern den Untericht selber organisieren mussten oder in denen die Schüler schon regulär von täglich wechselden Lehrer unterrichtet werden. Für einige Lehrer ist es normal, in einem Schulhalbjahr zwischen 2 bis 3 Schulen in der Woche hin und her zu pendeln. Gerade in der Grundschule ist für die Kinder Sicherheit und ein geregelter Tagesablauf wichtig. Das haben Kinder aber nicht, die nicht wissen, wer nächste Woche oder nächsten Monat oder im nächsten Halbjahr unterrichtet. Auch sind die Hürden für die Nachmittagsbetreuung in kleinen Gemeinden zu hoch. Das zwingt Eltern, die auf Nachmittagsbetreuung angewiesen sind, dazu ihre Kinder auf eine Ganztagsschule anzumelden. Förderlehrer sollten ein fester und sicherergestellter Bestandteil für kleine Dorfschulen sein, damit auch ein Kind mit Förderbedarf die Schule im Dorf besuchen kann.

Das sind Rahmenbedingungen, die man gestalten kann. Man hat den Eindruck, das unter dem Spardruck in den letzten Jahren zu Ungunsten der kleinen Schulen gestaltet worden ist. Das geht auf Kosten der Kinder, ist sehr unbefriedigend für Eltern, aber auch für die betroffenen Lehrer und schwächt den Schulstandort der kleinen Schule erheblich. Es sollte es uns wert sein, die kleinen Schulstandorte zu erhalten und damit einen wichtigen Teil des Lebens im Dorf für die Kindern besonders zu förden. Investieren wir an dieser Stelle richtig, können wir unseren ländlichen Lebensraum erheblich stärken.

Mit freundlichen Grüßen
Horst Pullich

Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Verbandsgemeinde Cochem

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