Wir GRÜNE wollen aus der sozialen eine ökologisch-soziale Marktwirtschaft machen, indem wir Produktion und Konsum nachhaltiger gestalten. Die ökologische Modernisierung der Wirtschaft ist dafür ein wichtiger Schritt.
- Kohle, Gas und Öl sind irgendwann aufgebraucht – grüne Wirtschaftspolitik fördert Innovationen, die die Natur nutzen und nicht zerstören.
- Kurzsichtige Blockierer in Politik und Wirtschaft verhindern ökologische Fortschritte – gute Wirtschaftspolitik schafft fairen Wettbewerb und fördert nachhaltige Wirtschaftsformen.
- Grüne Wirtschaftspolitik ist eine Chance für zukunftsfähige Arbeitsplätze und nachhaltigen Wohlstand.
Für unsere gegenwärtige Lebensweise verbraucht jeder Deutsche mehr als sechs Fußballfelder Natur pro Jahr. Wenn wir unseren Planeten weiterhin so ausbeuten wie bisher, brauchen wir laut WWF im Jahr 2030 eine zweite Erde. Da wir diese bis dahin nicht mehr finden werden, müssen wir sie schleunigst besser behandeln und auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise umsteuern. Das heißt vor allem, das Wirtschaftswachstum vom ungebremsten Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Drucker, die planmäßig alle zwei Jahre kaputt gehen, sind genauso überflüssig wie jedes Jahr ein neues Handy zu kaufen. Auch T-Shirts für drei Euro verstecken die Kosten von Ausbeutung und Umweltzerstörung. Uns geht es darum, einen Weg zu beschreiben, wie wir Wohlstand schaffen können, der nicht auf dem Raubbau an Mensch und Natur fußt.
Es ist unsere Aufgabe, die ökologische Modernisierung unserer Wirtschaft zu einer Erfolgsgeschichte zu machen. Die öffentliche Hand kann diesen Umbau sehr gut gestalten, wenn sie den richtigen Rahmen setzt und an den richtigen Stellschrauben dreht – zum Beispiel durch gezielte Förderung grüner Innovationen. Häuser, die ihren Energiebedarf durch Solarstromanlagen, Wärmepumpe und gute Dämmung selber decken, können ebenso dazu beitragen, wie Elektroautos, die mit erneuerbar erzeugtem Strom fahren. Gerade die digitale Revolution bietet mit Blick auf die Einsparung von Ressourcen unglaubliche Chancen. Vielversprechende Beispiele sind Car-Sharing-Angebote, die über das Smartphone genutzt werden und 3D-Drucker, die bereits heute Zahnprothesen oder maßgeschneiderten Verpackungen herstellen. Wir müssen diese Möglichkeiten nur nutzen!
Gute Wirtschaftspolitik fördert nachhaltige Wirtschaftsformen
Damit neue Ideen und Akteure auf dem Markt eine Chance haben, muss die Politik für fairen Wettbewerb sorgen und gerade auch kleinen und mittleren Unternehmen sowie Selbstständigen den Rücken stärken. Das Start-up-Unternehmen, das Öl aus alten Reifen herstellt sollte eher staatliche Zuschüsse erhalten als der Stromkonzern für sein altes Kohlekraftwerk. Monopole global agierender Konzerne können oft wichtige ökologische Fortschritte aufhalten.
Außerdem müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher, die nachhaltig konsumieren wollen, besser unterstützt werden: Preise müssen deutlicher die ökologische und soziale Wahrheit sagen. Wenn wir Palmöl-Margarine für 99 Cent oder die Packung Kaffee für fünf Euro kaufen, tragen wir zur Regenwaldabholzung genauso bei wie zur Ausbeutung von Kaffeebauern in der Dritten Welt. Zwei Personen können niemals gleichzeitig drei Autos fahren und Einwegflaschen produzieren unnötig Abfall. Wichtige Alternativen wie zum Beispiel Teilen, Tauschen, Fair Trade, Kreislaufwirtschaft oder gemeinnützige Genossenschaften brauchen mehr Raum, um sich zu entfalten.
Die ökologische Modernisierung schafft Arbeitsplätze
Die ökologische Modernisierung ist nicht nur eine Notwendigkeit, sie ist auch eine riesige Chance für unsere Gesellschaft. Eine andere Art von Wohlstand ist möglich – mit sauberer Luft, klarem Wasser und weniger Lärm. Etwas, was immer mehr Menschen zu schätzen wissen. Für den europäischen Wirtschaftsstandort hat sie das Potenzial zum Jobmotor – in der deutschen Erneuerbare Energien-Branche wurden in den letzten Jahren Zehntausende Arbeitsplätze geschaffen. Das könnte Ländern wie Spanien oder Griechenland mit Rekord-Jugendarbeitslosigkeit auch helfen.
Um diesen Kraftakt zu stemmen, brauchen wir nicht nur gute Gesetze, sondern auch Unternehmen, die die Modernisierung umsetzen. Dabei gibt es bereits jetzt zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer, die die angestaubte Wirtschaftspolitik der Regierung ebenso ablehnen wie wir. Mit ihnen wollen wir den Staub wegpusten und sie als Partner für nachhaltiges Wirtschaften gewinnen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren – wir haben nur diese eine Erde.