Vor dem Hintergrund der kalten Wintermonate stellten die Landtagsabgeordneten Nils Wiechmann, Parlamentarischer Geschäftsführer und Dr. Fred Konrad, Sozialpolitischer Sprecher BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz eine Anfrage an die Landesregierung zu den Übernachtungseinrichtungen für wohnungslose Menschen in Rheinland-Pfalz. Sie erklären:
„In den Wintermonaten steht die Frage nach ausreichender Unterbringung und Unterstützung zum Schutz gegen die Folgen von Kälte und Nässe im Vordergrund.
Nach einer Abfrage des Sozialministeriums aus den Jahren 2009 und 2010 in den rheinland-pfälzischen Kommunen stehen in Rheinland-Pfalz an 22 Standorten 330 Übernachtungsplätze zur Verfügung, in den Wintermonaten können diese auf 349 Plätze erweitert werden. Für Frauen gibt es 42 Übernachtungsplätze. Von Wohnungslosigkeit betroffene Frauen leben häufig in der sogenannten verdeckten Wohnungslosigkeit. Das heißt sie kommen bei Freunden oder Verwandten unter oder nehmen andere Hilfsangebote wie Frauenhäuser in Anspruch.
Aus der Antwort des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie geht aber auch hervor, dass der Anteil an jungen Menschen und Frauen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, in den letzten Jahren zugenommen hat.
Die aktuellen Entwicklungen, dass vermehrt Frauen und junge Menschen die Unterstützung der Wohnungslosenhilfe suchen. Dies zeigt den Handlungsbedarf in diesem Bereich. Viele der betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten bereits zuvor engen Kontakt mit der Jugendhilfe und benötigen Unterstützung in den verschiedensten Bereichen ihres täglichen Lebens. Eine Vernetzung der verschiedenen Unterstützungsangebote kann die Prävention stärken. Daher begrüßen wir, dass das Ministerium und die LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege eine Fachveranstaltung planen, bei der es zu einem engeren Austausch zwischen der Wohnungslosenhilfe und der Jugendhilfe kommen soll. Dies ist ein wichtiger Schritt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken“, erklären die Abgeordneten Wiechmann und Konrad.