In Rheinland-Pfalz war die Sensation am Sonntag schnell klar: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden in Mainz mitregieren. Nach fünf Jahren außerparlamentarischer Opposition ist das ein toller Erfolg für die Partei um das Spitzenteam Eveline Lemke und Daniel Köbler. In Baden-Württemberg war es noch kurz vor 23 Uhr eine Zitterpartie, bis schließlich feststand: Die Grünen haben 36, die SPD 35 Sitze und damit zusammen einen Sitz über der nötigen Mehrheit im Stuttgarter Parlament. Winfried Kretschmann kann Geschichte schreiben und der erste grüne Ministerpräsident werden.
Nach 58 Jahren endet jetzt in Baden-Württemberg die ununterbrochene Regierungszeit der CDU. Und das auch noch direkt mit einer grünen Sensation. Winfried Kretschmann und die Grünen im Ländle haben es geschafft, die Wählerinnen und Wähler am Neckar mitzunehmen und ihnen glaubwürdig zu vermitteln, dass sie in einer von Kretschmann geführten Landesregierung ein offenes Ohr vorfinden werden. Die Menschen wollten den Politikwechsel und ein Ende der Basta- und Lobbypolitik von Stefan Mappus und der CDU.
Es ist ein „gutes Gefühl, wenn man mit dem Bohrer endlich durchs harte, dicke Brett“ gekommen ist, sagte Winfried Kretschmann am Wahlabend. Jetzt gelte es, den versprochenen Weg in die Bürgergesellschaft zu gehen.
Ein weiterer großer Erfolg in Baden-Württemberg: Die Grünen holen neun Direktmandate. Allein in Stuttgart gingen drei der vier Wahlkreise an die Grünen.
In Rheinland-Pfalz haben die Wählerinnen und Wähler entschieden, dass es die Grünen nach fünf Jahren wieder im Landtag braucht. Dem Sozialdemokraten Kurt Beck wurde die Alleinherrschaft entrissen. Kurt Beck besuchte die Grünen gestern auf ihrer Wahlparty und kündigte Koalitionsverhandlungen auf Augenhöhe an.
Mit den rheinland-pfälzischen Grünen wird es keine „gigantischen Renommierprojekte“ geben, sagten die beiden Spitzenkandidaten Eveline Lemke und Daniel Köbler. „Wir wollen die Gesellschaft verändern.“
Auch die Kommunalwahl in Hessen sollte nicht vergessen werden. In Darmstadt erzielte der grüne Kandidat Jochen Partsch das mit Abstand beste Ergebnis und geht damit in die Stichwahl gegen den amtierenden OB Walter Hoffmann (SPD). Auch in Frankfurt am Main wurden BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gestärkt. Nach ersten Teilergebnissen legten sie um mehr als zehn Punkte auf 27 Prozent zu.
Nicht zuletzt hat die Bundesregierung um Angela Merkel und Guido Westerwelle mit den beiden Wahlergebnissen eine Quittung für ihre Politik bekommen. Denn die von der Kanzlerin ausgerufene Schicksalwahl ist klar gegen CDU und FDP ausgegangen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fahren mit diesem Wahlerfolg die Ernte jahrzehntelanger, glaubwürdiger, ökologischer und sozialer Politik ein. Eine Politik für Klimaschutz, erneuerbare Energien, nachhaltiges Wachstum und Wirtschaften, bessere Bildung für alle, mehr soziale Gerechtigkeit und ein Ende der Atomkraft.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind sich ihrer stetig wachsenden Verantwortung bewusst, werden diese annehmen und mit Entschlossenheit, Ideen und Konzepten eine Politik für alle machen. Info: www.gruene.de