Temperaturrekorde und Naturkatastrophen

Das Jahr 2010 gemeinsam mit 2005 Temperaturspitzenreiter

Wie zu erwarten war, hat sich auch 2010 die globale Temperaturerhöhung und damit der Klimawandel fortgesetzt. Unabhängig von dem sehr kalten Winter in Europa und Nordamerika ist die globale Durchschnittstemperatur 2010 um 0,74 Grad gestiegen. Damit sind die Jahre 2010 und 2005 die beiden wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Und das bei derzeit beobachteten niedrigen Sonnenaktivitäten. Die NASA rechnet auch für die nächsten Jahre mit neuen Rekordtemperaturen.

Bei den Naturkatastrophen zweithöchste Zahl seit 1980

Die Münchner Rückversicherung hat für das Jahr 2010 eine verheerende Bilanz auch bei den Naturkatastrophen vorgelegt. In der Bilanz  zeigt sich neben einer Häufung von schweren Erdbeben zu 90 Prozent eine Häufung von wetterbedingten Katastrophen. Diese hohe Anzahl sowie die zahlreichen globalen und regionalen Temperaturrekorde sind nach Ansicht von Klimawissenschaftlern auch Indizien dafür, dass der Klimawandel voranschreitet.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 950 Naturkatastrophen verzeichnet, 90 Prozent davon waren wetterbedingte Ereignisse wie Stürme, Unwetter oder Überschwemmungen. Damit war 2010 das Jahr mit der zweithöchsten Zahl an Naturkatastrophen seit 1980. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden betragen rund 130 Milliarden US-Dollar. Das Jahr 2010 gehörte damit auch zu den sechs schadenintensivsten Jahren für die Versicherungswirtschaft seit 1980.

Auch das neue Jahr beginnt mitNaturkatastrophen

Die im Jahr 2010 beobachtete Zunahme an Naturkatastrophen scheint auch im neuen Jahr nicht abzureißen. Ein verheerendes Hochwasser überschwemmt derzeit Teile von Australien. Bislang wurden mehr als ein Dutzend Tote gezählt, mehr als 60 Menschen werden noch vermisst und Schäden in Milliardenhöhe sind bereits absehbar. In Brisbane, der drittgrößten Stadt Australiens, sind 10.000 Häuser überflutet und Hunderttausende Menschen waren vom Strom angeschnitten. Dramatisch ist auch die Flut in Sri Lanka. Gut ein Drittel der Fläche des Landes steht unter Wasser und mehr als 300.000 Menschen sind auf der Flucht vor den Wassermassen, auch viele Reisfelder sind bereits zerstört.

Vorreiter müssen beim internationalen Klimaschutz jetzt für Tempo sorgen

Auch wenn der multilaterale Klimaprozess im Rahmen der Vereinten Nationen nach der Klimakonferenz zunächst gerettet ist. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Klimakonferenz von Cancun inhaltlich völlig unzureichende Ergebnisse gebracht hat, akzeptabel nur vor dem Hintergrund eines möglichen totalen Scheiterns. Die aktuellen Temperaturdaten und Extremwetterereignisse mahnen jedoch: Der winzige Erfolg von Cancún darf kein Freibrief zum Ausruhen sein. Deutschland und die Europäische Union müssen jetzt entschieden vorangehen. Begleitend zum internationalen UN-Klimaprozess müssen wir gemeinsam mit anderen Industriestaaten, großen Schwellenländer und einer Vielzahl von Entwicklungsländern schlagkräftige internationale Klimaschutzallianzenschmieden, die den internationalen Klimaschutz vorantreiben. Wir brauchen eine Klimapolitik der unterschiedlichen Geschwindigkeiten, deren Tempo nicht vom langsamsten Akteur bestimmt wird. Info: gruene-bundestag.de

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