Glaubt man den Versprechungen der Agro-Gentechnik-Lobby, so sind Gentech-Pflanzen die moderne Form der eierlegenden Wollmilchsau. Sie sollen Pestizide einsparen, die Welternährung sichern und Bioenergien liefern.
Doch bis heute sind die Befürworter den Nachweis schuldig, dass Gentech-Pflanzen Vorteile für Verbraucher oder eine nachhaltige Landwirtschaft bringen. Weder steigen langfristig die Erträge, noch werden wirklich weniger Pestizide eingesetzt. Stattdessen ist bei den sogenannten insektenresistenten Gentech-Pflanzen wie dem umstrittenen Genmais MON810 die ganze Pflanze zu einem Pestizid „umfunktioniert“. Gentech-Pflanzen dienen auch nicht der „Welternährung“. Vielmehr sind sie Exportware – als Baumwolle für billige T-Shirts oder als Futtermittel für den Fleischkonsum in den Industrieländern. Fleischhunger macht Welthunger – dagegen hilft keine Technik, besonders keine Agro-Gentechnik.
Agro-Gentechnik: Rückschritt statt Fortschritt, Monokulturen statt Vielfalt
Agro-Gentechnik schafft Monokulturen auf dem Acker, Abhängigkeiten von großen Chemiekonzernen und Risiken für Mensch und Umwelt. Die Freiheit von Gentechnik-Konzernen wie Monsanto oder BASF darf nicht zur Unfreiheit von Bäuerinnen und Bauern, von Verbraucherinnen und Verbrauchern führen, die frei von Agro-Gentechnik produzieren und konsumieren wollen. Agro-Gentechnik widerspricht dem grünen Ziel einer zukunftsfähigen, umweltgerechten Landwirtschaft, die sich an biologischer Vielfalt und an den Verbraucherwünschen orientiert.
Grünes Ziel ist es, den Durchmarsch der Agro-Gentechnik sowohl bei Lebens- wie bei Futtermitteln dauerhaft zu stoppen. Wir wollen
- ein Verbot von Gentech-Pflanzen wie dem Gentech-Mais MON810 oder der Gentech-Kartoffel Amflora von BASF. Sie gefährden Menschen, Umwelt und die gentechnikfreie Produktion.
- mehr Rechtssicherheit für die gentechnikfreie Wirtschaft. Landwirte, Imker und Lebensmittelproduzenten, die gentechnikfrei wirtschaften wollen, sollen sich besser vor Verunreinigungen durch Gentechnik schützen können.
- den Filz zwischen den Experten der nationalen und europäischen Prüf- und Zulassungsbehörden und der Agro-Gentechnik-Lobby beenden.
- die Lücke bei der Gen-Kennzeichnung für tierische Produkte schließen. Verbraucherinnen und Verbraucher können derzeit nicht erkennen, ob das Fleisch, die Milch oder der Käse von Tieren stammen, die mit Gensoja oder Genmais gefüttert wurden.
- ein Verbot von Biopatenten auf Pflanzen, Tiere und biologische Züchtungsverfahren. Biopatente führen zu Monopolansprüchen weniger Konzerne auf Pflanzen und Tiere, zu Abhängigkeiten von Landwirtinnen und Landwirten und blockieren innovative Züchtungsfortschritte.